Rechtsanwalt News
Müllabfuhr muss nicht rückwärts zum Grundstück fahren (09.01.2023)
Hauseigentümer müssen ihre Abfallbehältnisse für die Müllabfuhr dann an anderer geeigneter Stelle als an ihrem Grundstück selbst bereitstellen, wenn ihr Grundstück aus tatsächlichen oder rechtlichen Gründen nicht vom Sammelunternehmen angefahren werden kann. Das ist insbesondere der Fall, wenn das Unternehmen das Grundstück nur rückwärts anfahren kann, was nach den Unfallverhütungsvorschriften der Unfallversicherungsträger...
(VG Neustadt, Urteil vom 15.12.2022 - 4 K 488/22.NW)
(VG Neustadt, Urteil vom 15.12.2022 - 4 K 488/22.NW)
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Sprachprüfung als Voraussetzung für Nachzug einer Ehefrau rechtswidrig (09.01.2023)
Die dänische Rechtsvorschrift, nach der die Familienzusammenführung zwischen einem türkischen Arbeitnehmer, der sich rechtmäßig in Dänemark aufhält, und seinem Ehegatten an die Voraussetzung geknüpft wird, dass dieser Arbeitnehmer erfolgreich eine Prüfung ablegt, die ein bestimmtes Niveau dänischer Sprachkenntnisse bescheinigt, stellt eine rechtswidrige „neue Beschränkung“ dar
. Dies hat der Europäische Gerichtshof entschieden.
(EuGH, Urteil vom 22.12.2022 - C-279/21)
(EuGH, Urteil vom 22.12.2022 - C-279/21)
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Entziehung der Fahrerlaubnis trotz behaupteter unbewusster Drogeneinnahme (09.01.2023)
Die Behauptung einer unbewussten Drogeneinnahme kann die Entziehung der Fahrerlaubnis nur dann abwenden, wenn ein detaillierter, in sich schlüssiger und glaubhafter Sachverhalt geschildert wird. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt entschieden.
(OVG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 26.10.2022 - 3 M 88/22)
(OVG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 26.10.2022 - 3 M 88/22)
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Kein Kündigungsrecht wegen unbefugter Gebrauchs­überlassung bei langjähriger Duldung der Untervermietung (09.01.2023)
Duldet ein Vermieter eine von ihm nicht genehmigte Untervermietung über Jahre hinweg, so kann er nicht wegen unbefugter Gebrauchsüberlassung eine Kündigung aussprechen. Eine entsprechende ordentliche und fristlose Kündigung wäre unwirksam. Dies hat das Landgericht Berlin entschieden.
(LG Berlin, Urteil vom 11.10.2022 - 67 S 111/22)
(LG Berlin, Urteil vom 11.10.2022 - 67 S 111/22)
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Vorbeugende Fremdunterbringung eines schwer behinderten Kindes nicht gerechtfertigt (06.01.2023)
Die Erwartung einer künftigen Überforderung der Eltern rechtfertigt noch keinen Eingriff in das elterliche Sorgerecht. Denn dies ist noch „keine gegenwärtige Kindeswohlgefährdung“, stellte das Oberlandesgericht (OLG) Braunschweig klar.
(OLG Braunschweig, Beschluss vom 30.12.2022 - 2 UF 122/22)
(OLG Braunschweig, Beschluss vom 30.12.2022 - 2 UF 122/22)
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Kein Maskengeschäft - Kein Schadens­ersatz­anspruch (06.01.2023)
Das Landgericht München I hat die Klage einer Importeurin von Masken gegen den Freistaat Bayern abgewiesen. Die Importeurin hatte die Zahlung von Schadenersatz in Höhe von 1.583.664,64 Euro für die Nichtabnahme von Masken verlangt, die in der ersten Phase der Covid-19-Pandemie aus China importiert worden waren. Hilfsweise hatte sie auf Abnahme und Bezahlung der Masken geklagt.
(LG München I, Urteil vom 30.12.2022 - 34 O 4965/21)
(LG München I, Urteil vom 30.12.2022 - 34 O 4965/21)
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Volles Schmerzensgeld für Biss-Verletzung beim Streicheln eines Hundes (29.12.2022)
Das Landgericht Frankenthal hat einer jungen Frau ein volles Schmerzensgeld zugesprochen, nachdem ihr ein Hund in das linke Ohr gebissen hatte. Die Frau hatte sich zuvor zu dem ihr vertrauten Rottweiler-Rüden hinuntergebeugt und ihn am Kopf gestreichelt. Das hat die Kammer nach den konkreten Umständen jedoch nicht als Mitverschulden der verletzten Frau gewertet. Insgesamt erhielt sie ein Schmerzensgeld in Höhe von 4.000 Euro.
(LG Frankenthal (Pfalz), Urteil vom 04.11.2022 - 9 O 42/21)
(LG Frankenthal (Pfalz), Urteil vom 04.11.2022 - 9 O 42/21)
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Beschränkung der Corona-Sonderzahlung auf aktive Landesbedienstete rechtmäßig (06.01.2023)
Die Beschränkung des anspruchsberechtigten Personenkreises für die im Jahr 2022 gewährte Corona-Sonderzahlung auf solche Bedienstete, die zum 29. November 2021 in einem aktiven Dienst- oder Ausbildungsverhältnis zum beklagten Land Rheinland-Pfalz gestanden haben, ist rechtlich nicht zu beanstanden. Dies entschied das Verwaltungsgericht Koblenz und wies die Klage eines pensionierten Landesbediensteten ab.
(VG Koblenz, Urteil vom 22.11.2022 - 5 K 645/22.KO)
(VG Koblenz, Urteil vom 22.11.2022 - 5 K 645/22.KO)
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Einreise­verweigerung an deutsch-französischer Grenze zu Beginn der Corona-Pandemie rechtmäßig (06.01.2023)
Die gegenüber einem französischen Staatsangehörigen mit Wohnsitz in Frankreich mündlich verfügte Einreiseverweigerung an der deutsch-französischen Grenze als Reaktion auf die Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2 im Bundesgebiet im Frühjahr 2020 war rechtmäßig. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz.
(OVG Koblenz, Urteil vom 17.11.2022 - 7 A 10719/21.OVG)
(OVG Koblenz, Urteil vom 17.11.2022 - 7 A 10719/21.OVG)
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Verarbeitung von Fluggastdaten rechtswidrig (05.01.2023)
Das VG Wiesbaden entschied in zwei Verfahren über die Verarbeitung von Fluggastdaten nach dem Fluggastdatengesetz (FlugDaG), das auf der sog. Fluggastdaten-Richtlinie EU 2016/681 beruht. Die EU-Richtlinie dient der Bekämpfung des Terrorismus und schwerer Kriminalität. Sie sieht vor dem Abflug oder der Ankunft an einem europäischen Flughafen einen Abgleich der personenbezogenen Daten von Fluggästen unter anderem...
(VG Wiesbaden, Urteil vom 06.12.2022 - 6 K 1199/22.WI und 6 K 805/19.WI)
(VG Wiesbaden, Urteil vom 06.12.2022 - 6 K 1199/22.WI und 6 K 805/19.WI)
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BFH zur Abzugsfähigkeit von Vereins-Mitgliedsbeiträgen (05.01.2023)
Der Bundesfinanzhof (BFH) hat entschieden, dass Mitgliedsbeiträge an Vereine, die in erster Linie der Freizeitgestaltung dienen, nicht bei der Einkommensteuer abgezogen werden können.
(BFH, Urteil vom 28.09.2022 - X R 7/21)
(BFH, Urteil vom 28.09.2022 - X R 7/21)
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Warmlaufenlassen des Motors in Tiefgarage für maximal 90 Sekunden (05.01.2023)
Der Motor eines Pkw darf in einer Tiefgarage nicht länger als 90 Sekunden warmlaufen. Dem Mitnutzer der Tiefgarage steht insofern gemäß § 862 Abs. 1 BGB ein Unterlassungsanspruch zu. Dies hat das Landgericht Berlin entschieden.
(LG Berlin, Urteil vom 23.08.2022 - 67 S 44/22)
(LG Berlin, Urteil vom 23.08.2022 - 67 S 44/22)
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Montage einer Taschenlampe an Jagdgewehr kann Widerruf waffenrechtlicher Erlaubnisse nach sich ziehen (05.01.2023)
Durch die Montage einer Taschenlampe an einem Jagdgewehr liegt eine verbotene Waffe vor, was den Widerruf der waffenrechtlichen Erlaubnisse nach sich ziehen kann. Es besteht insofern eine waffenrechtliche Unzuverlässigkeit. Dies hat das Verwaltungsgericht Schwerin entschieden.
(VG Schwerin, Urteil vom 24.10.2022 - 3 A 807/22 SN)
(VG Schwerin, Urteil vom 24.10.2022 - 3 A 807/22 SN)
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Klage gegen fehlerhafte Prüferbestellung im Promotionsverfahren erfolglos (04.01.2023)
Ein Promotionsstudent kann nicht rügen, ein Betreuer für sein Promotionsvorhaben sei fehlerhaft bestellt worden, wenn er diesen selbst vorgeschlagen hat. Dies gelte erst recht, wenn er mehrere Schritte des Promotionsvorhabens unter Beteiligung des Betreuers ohne Erhebung dieser Rüge durchlaufen habe. Dies entschied das Verwaltungsgericht Koblenz und wies eine entsprechende Klage ab.
(VG Koblenz, Urteil vom 11.11.2022 - 4 K 302/22.KO)
(VG Koblenz, Urteil vom 11.11.2022 - 4 K 302/22.KO)
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Verfassungs­beschwerde gegen Höhergruppierung von Servicekräften eines Amtsgerichts erfolglos (04.01.2023)
Das Bundesverfassungsgericht hat eine Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen. Die Beschwerdeführenden, das Land Berlin und eine Arbeitgebervereinigung, wendeten sich gegen zwei Urteile des Bundesarbeitsgerichts, in denen es um die Eingruppierung von Servicekräften eines Amtsgerichts in eine höhere Entgeltstufe des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L)...
(BVerfG, Beschluss vom 04.10.2022 - 1 BvR 382/21)
(BVerfG, Beschluss vom 04.10.2022 - 1 BvR 382/21)
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Ausnahme für eine weitere Beratungsstelle ohne Leitung durch einen anderen Steuerberater (04.01.2023)
Das Oberverwaltungsgericht hat entschieden, dass die Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe einem Steuerberater eine Ausnahmegenehmigung dafür erteilen muss, dass dieser seine weitere, circa 40 km von seiner beruflichen Niederlassung entfernte Beratungsstelle ohne einen anderen Steuerberater als Leiter betreiben darf.
(OVG Münster, Urteil vom 29.11.2022 - 4 A 2856/18)
(OVG Münster, Urteil vom 29.11.2022 - 4 A 2856/18)
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„Bad Bank“ der WestLB haftet nicht für Steuerschulden aus Cum/Ex-Geschäften (04.01.2023)
Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (OLG) hat die Klage der WestLB-Nachfolgegesellschaft gegen die Erste Abwicklungsgesellschaft (sog. Bad-Bank)
auf Freistellung von Steuerverbindlichkeiten aus sog. Cum/Ex-Geschäften abgewiesen. Die Parteien streiten darüber, ob Steuerverbindlichkeiten der Klägerin im Rahmen der Umstrukturierung und Übertragung des Unternehmensbereichs „Kapitalmarktgeschäft“...
(OLG Frankfurt am Main, Urteil vom 21.12.2022 - 4 U 282/21)
(OLG Frankfurt am Main, Urteil vom 21.12.2022 - 4 U 282/21)
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Verbot des Vereins "Deutsche Libanesische Familie e.V." bestätigt (03.01.2023)
Das von dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (nunmehr Bundesministerium
des Innern und für Heimat - BMI) ausgesprochene Verbot des Vereins "Deutsche
Libanesische Familie e.V." als Ersatzorganisation des im Jahr 2014 verbotenen Vereins "Waisenkinderprojekt Libanon e.V." (WKP e.V.) ist rechtmäßig. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden.
(BVerwG, Urteil vom 14.12.2022 - 6 A 6.21)
(BVerwG, Urteil vom 14.12.2022 - 6 A 6.21)
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Steuerliche Behandlung eines punktuell satzungs­durch­brechenden inkongruenten Vorabgewinn­ausschüttungs­beschlusses (03.01.2023)
Ein punktuell satzungsdurchbrechender Beschluss über eine inkongruente Vorabausschüttung, der von der Gesellschafterversammlung einstimmig gefasst worden ist und von keinem Gesellschafter angefochten werden kann, ist als zivilrechtlich wirksamer Ausschüttungsbeschluss entgegen der Sichtweise der Finanzverwaltung (Schreiben des Bundeministers der Finanzen vom 17.12.2013, BStBl I 2014, 63) der...
(BFH, Urteil vom 28.09.2022 - VIII R 20/20)
(BFH, Urteil vom 28.09.2022 - VIII R 20/20)
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Keine Befreiung vom Rundfunkbeitrag aus Glaubens- und Gewissensgründen (03.01.2023)
Ein Anspruch auf Befreiung von der Rundfunkbeitragspflicht wegen eines besonderen Härtefalles kann weder auf ein Leistungsverweigerungsrecht noch darauf gestützt werden, das Programm verstoße gegen die Glaubens- und Gewissensfreiheit. Dies entschied das Verwaltungsgericht Koblenz und wies eine entsprechende Klage ab.
(VG Koblenz, Urteil vom 28.11.2022 - 3 K 697/22.KO)
(VG Koblenz, Urteil vom 28.11.2022 - 3 K 697/22.KO)
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